Lina’s Geschichte

Es war ein sehr kalter Winter.

Im norwegischen Urwald lag fiel Schnee. Und der war mindestens 1Meter hoch. Von den Bäumen hingen riesige Eiszapfen. Keiner traute sich dort hinein. Na ja fast keiner ,denn die vier Forscher Julian, Florian, Luca und Stefan flogen gerade mit dem Hubschrauber über den Urwald. Bald würde man sie an Seilen herunter lassen. Stefan freute sich schon sehr darauf, seine Mitstreiter endlich loszuwerden. Manchmal fragte er sich, warum das Leben so unfair war. Denn er fand die Zwillinge sehr schön. Manchmal wünschte er sich, er würde so aussehen. Im Schlaf stellte er sich vor, er hätte braune Haare, strahlend blaue Augen und sonnengebräunte Haut. Selbst seine Freundin fand sie schöner als ihn. Aus diesem Grund hatte sie ihn verlassen. Selbst seine Mutter sagte, dass sie lieber die 2 als Söhne hätte als ihn. Luca fand er zwar nicht so schön wie die Zwillinge, aber er hatte wenigstens blonde Haare. Zwar hatte er die gleiche Augenfarbe wie er und fast den gleichen blassen Hautton, aber Stefan wirkte durch die schwarzen Haare gleich noch viel blasser. Doch da Luca immer zu den Zwillingen hielt, musste er ihn auch loswerden. „Wir sind da. Wir sind da. Wir sind da.“, schrie Julian. „Chill mal.“, erwiderte Florian. „Kommt, wir müssen die gurte anlegen.“, sagte Luca, damit die Zwillinge nicht weiter streiten konnten. Stefan tat so, als würde er den Gurt nicht zukriegen und ließ die anderen vor. Denn er hatte sich von Anfang an die Mission ausgedacht. Eigentlich sollten sie gerade in Kenia sein, doch er hat die Briefe abgefangen, bevor sie zu ihren Besitzern kamen und hat sie getauscht. Danach hat er seinen großen Bruder angeheuert, sie zu fliegen. Erst hatte er nein gesagt. Doch da hatte Stefan erwidert: „Du schuldest mir noch was. Oder hast du das schon vergessen?“ Da er nur ganz leise und auch ein bisschen wütend gesagt : „Nein.“ Kurz bevor sie unten waren rief Stefan : „Jetzt. JETZT!“ Sofort drehte sich Tom um. So hieß nämlich Stefans Bruder schnitt die seile durch und flog davon. „Au!“schrie Julian. „Beruhige dich. Wenigstens sind wir nicht von ganz oben nach unten gefallen.“, erklärte Florian es Julian. Nun stellte Luca was fest: „Ich dachte, die Seile wären gerissen. Aber sie wurden durchgeschnitten.“ „Was? Wer tut denn so was?“, fragte Julian entsetzt. Florian klärte ihn auf: „Wahrscheinlich Stefan und der Pilot.“ „Kommt, wir müssen uns beeilen! Noch kann ich sie sehen.“, sagte Luca. Sie rannte dem Hubschrauber hinterher. Er war sehr langsam. Nach 5 Minuten kreischte Julian: „Hilfe!!!“ Er war steckte im Schnee fest. „Ich habe dir doch gesagt, dass du die anderen Schuhe anziehen sollst.“ erklärte ihm Florian. Julian antwortete: „Ich habe sie nicht gefunden.“ Nach diesem Satz hörte man ein Stöhnen. „Komm, wir müssen ihm helfen. Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es, ihn da raus zu ziehen, bevor wir den Hubschrauber nicht mehr sehen.“, sagte Luca. Es dauerte ungefähr 4 Minuten. Glücklicherweise konnten sie den Hubschrauber noch sehen. Doch nach 2 Minuten hatte Julian schon wieder ein Problem. „Ah, eine Schlange!“ „Wo denn?“, entgegnete ihm Florian genervt. „Na da hinten.“ Julian zeigte nach Südwesten. „Jetzt hört doch auf zu streiten. Außerdem sind wir in Norwegen, hier gibt es keine Schlangen.“, entgegnete Luca den beiden genervt. Kurze Zeit später hörten Luca und Florian etwas. Sie drehten sich um und merkten, dass sich Julian von ihnen entfernte. „Was ist los?“, fragte Luca. „Ich rieche Fleisch.“antwortete Julian. „Aber wir müssen den Hubschrauber verfolgen.“, protestierte Florian. Aber er konnte Julian nicht stoppen. Deshalb mussten sie ihm folgen, denn alleine lassen konnten sie ihn nicht. Nach ein paar Minuten sagte Julian freudestrahlend: „Da hinten liegt es.“ Er bückte sich, doch ein Schrei ließ ihn für einen kurzen Augenblick zusammen schrecken. „Fass das nicht an! Das ist eine falle !“ Dieser Ruf kam von Florian. Doch es war zu spät . Julian hing schon in einem Netz hoch oben im Baum. „Na toll. Das hat uns gerade noch gefehlt.“, meckerte Florian. Sie ließen sich Zeit, als sie Julian befreiten, denn den Hubschrauber konnten sie eh nicht mehr sehen. Doch sie wussten nicht, dass bei dem, der die Falle gelegt hat, ein Alarm ausgelöst wurde. „ Befreit mich doch endlich, es ist unbequem.“, jammerte Julian. „Denkst du, uns macht das Spaß.“, bemerkte Florian genervt. Kurz bevor sie Julian befreit hatten, hörten sie einen Schuss: Florian und Luca wichen zurück doch leider schnappte nun eine andere Falle zu. Auf einmal raschelte es im Gebüsch. „Ja, ich habe was gefangen.“ rief eine tiefe Stimme. Und kurz danach kam ein Mann aus dem Gebüsch. Er hatte orangene Haare, einen langen Jumpsuit mit Weihnachtsmuster und seine Haut war noch heller als die von Stefan. Als er dann sah, was er gefangen hat, veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Auf einmal war der nicht mehr fröhlich, sondern finster. Er konnte nur Julian sehen, denn die anderen waren für ihn hinter einem Baum. Er ging auf Julian zu. Doch bevor er anfangen konnte zu reden, fragte Julian: „Wie heißt du?“ „Alfred“, antwortete der Mann. „Und weißt du, was du gerade getan hast?“, fragte Alfred. „Nein.“, entgegnete ihm Julian unsicher. „Du hast mir die Chance genommen, einen Schneewolf zu fangen. Weißt du, wieviel ich für ihre Felle kriege? Nun, ich vermute mal nicht, aber sagen will ich es dir auch nicht. Also merke dir: Es ist viel und ich brauche dieses Geld. Deshalb bleibst du hier bei mir und ich werde Lösegeld für dich verlangen.“ Alfred wollte Julian hinter sich her ziehen. Da merkte er, dass Julian nicht alleine war. Deshalb fesselte er ihm Arme und Beine, doch das war gar nicht so einfach, denn Julian zappelte die ganze Zeit. Als er es geschafft hatte, nahm er ihn auf den Rücken. Bevor Alfred losging, biss Julian ihn einmal. Darauf hing er ihn an den Baum, zog sich eine Socke aus und steckte sie ihm in den Mund. Er ging los, doch nach kurzer zeit merkte er, dass es dumm war, die Socke auszuziehen. Während Alfred durch denn Schnee stapfte, hatte Florian es geschafft, die Seile durchzuschneiden und er flog zusammen mit Luca auf den Boden. „Das Netz hing ganz schön hoch.“, meinte Luca und Florian gab ihm recht. Sie gingen zu dem Ort, an dem Julian gewesen war. „Er ist weg!“, schrie Florian entsetzt. „Aber wo könnte er sein? Und außerdem hätte er uns wirklich allein gelassen?“, fragte Luca. „Auf keinen fall! Er hat schon Angst, wenn ich in einem anderen zimmer bin.“, erklärte Florian ihm . Sie sahen sich um und suchten nach Zeichen, fanden aber nichts. Erst als sie auf den Boden guckten, merkten sie, dass es ein Gerangel gegeben haben muss. Sie blickten immer noch auf den Boden, da rief Florian: „Hier, ich kenne die Tabletten . Die hatte Julian erst vor einer Woche gekauft. Aber warum hat er sie weggeworfen? Er braucht sie doch.“ „Aber guck mal, das sind nicht seine Fußabdrücke. Die sind viel zu groß. Das ist mindestens eine 48.“, bemerkte Luca. Florian hob die Schachtel auf und drehte sie in der Hand herum, betrachtete sie aber nicht. Nachdem er eine Weile nachgedacht hatte, erinnerte er sich: „Ein Schild. An Julians Schachtel war ein Schild.“ Nun drehte er sie schneller und dazu schaute er sie sich an. Dann hielt er abrupt an „Hier!“ schrie er. Und zeigte auf ein weißes Schild. Darauf stand in krakeliger Schrift „Juhlian“. „Warum hat er es mit h geschrieben?“, fragte Luca. „Ach, der hat ne Lese-Rechtschreibschwäche.“, meinte Florian locker. „Was sollen wir jetzt machen?“, erkundigte sich Luca. „Keine Ahnung.“, reagierte Florian, doch dann bemerkte er etwas. „Schau, dahinten liegt noch mehr.“, äußerte er sich . „Stimmt.“, gab Luca ihm recht. Da merkten sie, dass eine ganze Spur aus Gegenständen auf dem Boden lag. Sie hatten mindestens einen Meter Abstand. Florian betrachtete den nächsten Gegenstand. Da war wieder ein Schild. Diesmal war Julian allerdings richtig geschrieben. „Ich frage mich, was passiert ist.“, sagte Florian und schaute sich weiter um. „Wenn das alles Julians Gegenstände sind“, überlegte Luca, „aber nicht seine Fußabdrücke sind und man hier nirgendwo seine sieht, müsste er entführt worden sein. Aber man sieht keine Schleifspuren. Ach, das ergibt keinen Sinn.“ „Kannst du mal aufhören, laut zu denken?“, beschwerte sich Florian. Luca erschrak. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er geredet hatte. Doch sein Reden hatte Florian geholfen und so langsam dämmerte ihm, was passiert ist. Er dachte weiter nach: Er hat recht, es sind nicht Julian Fußabdrücke. Aber er ist doch auch nicht mehr im Netz. Aber was … „Moment!“ Florian unterbrach seine eigenen Gedanken. „Was ist? Erschreck mich nicht.“, beklagte sich Luca, doch Florian war schon wieder am Start. Denn gleich nach dem Ruf war er losgerannt, vorbei an den 10 Gegenständen, die sie sich schon angeguckt hatten. Luca ging langsam zu Florian. Als er endlich da war, hatte Florian seine Untersuchung beendet. Stolz erklärte er Luca, was er raus gefunden hatte: „Hier siehst du ja die Fußspuren, denen wir gefolgt waren und hier siehst du sie auf das Netz zeigen. Wenn du die Fußabdrücke vergleichst, erkennst du, das die Fußspuren, die mit den Fußspitzen zum Netz gezeigt haben, weniger in den Schnee eingedrückt sind als die, denen wir gefolgt sind.“ Luca beendete seinen Satz: „Das heißt, der dem die Fußabdrücke gehören, muss ihn auf den Rücken genommen haben. Aber warum hat er das getan?“ „Wahrscheinlich weil er unsere Fußabdrücke gesehen hat.“, antwortete Florian. Luca nickte. Nun war ihnen klar, was passiert ist und was sie jetzt zu tun hatten. Sie folgten den Fußspuren. Am Anfang sind sie gerannt. Doch nach einer Weile hatte Florian Luca abgebremst. Er hatte Angst, der Entführer könnte noch in der nähe sein, denn Julian war nicht gerade leicht. Florian hatte recht, denn schon bald sahen sie Julian, der von Alfred getragen wurde. „Den schnapp ich mir.“, flüsterte Florian. Doch Luca hielt ihn zurück. „Warte!“, zischte er. „Guck doch mal, er ist viel stärker als wir beide es gemeinsam wären. Außerdem könnte bei ihm zu Hause irgendeine Verbindungsmöglichkeit geben. Wenn wir ihn hier abfangen, dann wäre diese weg, weil wir ja nicht wissen, wo er wohnt.“ „Ja, du hast ja recht.“, antwortete Florian. Dann gingen sie weiter. Aber Alfred war nicht taub. Er hatte zwar nicht alles gehört, aber zum Schluss hatte Florian zu laut geredet. Dadurch wurde Alfred hellhörig. Er wusste genau, was zu tun ist. Als erstes rannte er los. Dann wurde er langsamer, ging ein paar schritte in die Nähe von einem Gebüsch, lief aber dann rückwärts in den eigenen Fußspuren und sprang durch das Gebüsch. Im selben Moment verfluchte er sich selbst, weil er durch ein Gebüsch mit Dornen gesprungen war.